Dortmunder 
     Juristengesellschaft

Vorträge

Hinweis:
Die Räume des Westfälischen Industrieklubs befinden sich in der ersten Etage des Gebäudes Am Markt 6-8, über der Gaststätte „Brinkhoffs No 1“. Der Zugang liegt (für denjenigen, der zum ersten Mal unser Gast ist, etwas unauffällig) zwischen dem Schmuckgeschäft und dem Café „Starbucks“. Mglw. ist die Eingangstür aus Sicherheitsgründen geschlossen. Sie wird Ihnen dann auf Betätigung der Türglocke (Klingelschild rechts vom Eingang) geöffnet werden.

 

Am

 

Dienstag, den 12. November 2019, 19.00 Uhr,

findet in den Räumen des Westfälischen Industrieklubs Dortmund, Markt 6 – 8, 44137 Dortmund, eine weitere Vortragsveranstaltung statt.

Es spricht

Herr Prof. Dr. Thomas Fischer,

Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a. D.

zu dem Thema:

„ÜBER DAS STRAFEN –

Recht und Sicherheit in der demokratischen Gesellschaft“

Zum Vortrag:

Herr Prof. Dr. Fischer spricht über sein aktuelles Buch „ÜBER DAS STRAFEN – Recht und Sicherheit in der demokratischen Gesellschaft“. Was ist eine gerechte Strafe? Gibt es sie überhaupt? Für den leidenschaftlichen und wortmächtigen Strafjuristen Thomas Fischer geht es um das, was unsere Gesellschaft zusammenhält: ein selbst gegebenes Regelwerk, das von vielen Bedingungen abhängt und in ständiger Bewegung ist. Wie kein anderes Rechtsgebiet steht das Strafrecht im Fokus öffentlichen Interesses. Als Anleitung staatlichen Handelns verspricht es Sicherheit; es ist aber auch ein Ort, an dem grundlegende Fragen des gesellschaftlichen Lebens, der Freiheitsspielräume und der Verantwortung verhandelt werden. Fischers These: Strafrecht ist Kommunikation und Gewalt. Keiner kennt seine Entwicklungslinien besser als der weit über Fachkreise hinaus bekannte frühere Bundesrichter. Demokratien sind weltweit von autoritären Regimen herausgefordert. Es locken Führer mit einfachen Antworten und raschen Lösungen – und stellen die demokratisch verfassten Rechtsstaaten als volksfern und ungerecht dar. In den Augen vieler Bürger steht das Strafrecht unter einem Rechtfertigungsdruck, der im Grundsatz berechtigt und wichtig, in vielen Einzelfällen aber von skandalisierenden Berichterstattungen, Vorurteilen und einer Unkenntnis geprägt ist, die Emotion an die Stelle von Information setzt. Thomas Fischer lotet hier Wechselwirkungen von Strafrecht und Gesellschaft aus. Strafrecht ist Kommunikation und Gewalt ist seine These: Im Strafrecht manifestiert sich das Gewaltmonopol des Staates. Es steht im Fokus politischer Steuerungsbemühungen. Kommunikation über Strafrecht ist die Oberfläche sozialer Prozesse. Fischer vereint soziologische, philosophische und juristische Erkenntnisse zu einer so gehaltvollen wie provokativen Antwort auf die Frage nach dem Gleichgewicht von Rache und Prävention, Sicherheit und Freiheit, Affekt und Rechtsstaatlichkeit.

Zur Person:

Thomas Fischer, Jahrgang 1953, war 35 Jahre Strafrichter, davon 17 Jahre Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Bis 2017 war Thomas Fischer Vorsitzender des zweiten Senats des Bundesgerichtshofs. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Sein jährlich erscheinender Kommentar zum Strafgesetzbuch gilt als Bibel des Strafrechts. Mit seiner Zeit-online-Kolumne Fischer im Recht wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Ferner ist Thomas Fischer Verfasser einer regelmäßigen Kolumne auf Spiegel Online.

Der Vortrag beginnt gegen 19.00 Uhr. Im Anschluss daran wird sich Herr Fischer für eine Frage- und Diskussionsrunde zur Verfügung stellen. Die Veranstaltung schließt mit einem geselligen Beisammensein in den Räumen des Westfälischen Industrieklubs.

Wie stets sind zu der Vortragsveranstaltung interessierte Gäste aus dem Kreise der Angehörigen und Bekannten unserer Mitglieder willkommen.